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Anleger verlagern den Fokus von der Ukraine auf Wirtschaft und Zentralbanken

Die Aktienmärkte legten in der zweiten Märzhälfte trotz des Gegenwinds durch den Krieg in der Ukraine, höherer Energiepreise und Inflation sowie steigender Zinssätze kontinuierlich zu. Unterstützt werden sie durch eine vorerst gute Konjunktur und die Erkenntnis, dass Aktien so ziemlich die einzige inflationsresistente Anlage sind.

Wirtschaftsdaten wieder im Vordergrund, aber auch einige Lichtblicke

Nach mehr als einem Monat Krieg machen die russischen Truppen nur begrenzte Fortschritte. Eine erneute Eskalation oder eine schnellere Lösung sind nicht auszuschließen, aber der Konflikt wird sich wahrscheinlich noch lange hinziehen.

Inzwischen reagieren die Anleger weniger auf die Nachrichten aus der Ukraine und konzentrieren sich wieder auf die Wirtschaftsdaten. Im März fiel das Vertrauen der Erzeuger im Euroraum überraschend stark aus. Die Zahlen für den Dienstleistungssektor haben sich verbessert, und auch die Daten für die Industrie haben sich sehr gut gehalten.

Dies bestätigt unser Szenario eines starken, aber sich allmählich abkühlenden Wirtschaftswachstums. Bemerkenswert sind der starke Rückgang der Erwartungen der deutschen Industrie (Ifo) und der weitere Rückgang des Verbrauchervertrauens, der hauptsächlich auf die höhere Inflation zurückzuführen ist.

Steigende Inflation bringt Zentralbanker in ein Dilemma

Die Energiepreise sind nach wie vor hoch, aber auf dem europäischen Gipfel in der vergangenen Woche wurden Maßnahmen zur Milderung der negativen Auswirkungen beschlossen. Die Inflationsraten werden aber noch einige Zeit weiter steigen.

Die US-Notenbank wird die Leitzinsen in diesem Jahr deutlich anheben, und auch die EZB wird wohl Farbe bekennen müssen. Wenn sich die Inflation abkühlt, brauchen die Zentralbanken nicht so stark zu bremsen.

Die Anleiherenditen sind in der vergangenen Woche erneut gestiegen. Sowohl in den USA als auch in Europa stiegen die langfristigen Zinssätze auf das Niveau des Jahres 2018.

Strategie bestätigt Aktienposition, weiter leichter Aufbau, bleibt aber vorsichtig

Das gute Wirtschaftsbild wird durch die überraschend guten Zahlen vom Produzentenvertrauen, insbesondere im Dienstleistungssektor, bestätigt. Dies stimmt uns zuversichtlich genug, um die Aktieneinschätzung auf „neutral“ zu ändern.

Ein neuer Energieschock bleibt unser Hauptrisikoszenario. Solange dieses Szenario auf dem Radar bleibt, werden wir in Aktien leicht unterhalb der Norm investiert bleiben.

Die hohe Inflation belastet die Verbraucher und den Konsumsektor, den wir untergewichten. Andere Sektoren scheinen besser zurechtzukommen. Wir erwarten, dass die Unternehmensergebnisse des ersten Quartals mehr Aufschluss darüber geben werden. Wir setzen voll und ganz auf die Energiewende. Jetzt, da die Investitionsbudgets aufgestockt werden, setzen wir verstärkt auf Akteure der alternativen Energien.

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Dieser Artikel ist rein informatorisch und darf nicht als Anlageberatung betrachtet werden.

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