Eine erneuerte Methodik als Eckpfeiler für verantwortungsvolles Anlegen

Die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen von heute erfordern eine durchdachte und angemessene Reaktion des Finanzsektors. Durch verantwortungsvolles Anlegen wollen Vermögensverwalter die Entwicklung zu einer nachhaltigeren Welt unterstützen. Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich dieser Bereich verändert, ist KBC Asset Management ständig bemüht, seine Methodik für verantwortungsvolles Anlegen weiterzuentwickeln. 

Verantwortungsvolles Anlegen als erste Wahl

Verantwortungsvolles Anlegen ist der erste Vorschlag, der auf den Tisch kommt. Schließlich haben wir als Finanzinstitut hier eine Vorbildfunktion zu erfüllen. Das sind wir der Welt und sowohl der heutigen als auch der zukünftigen Gesellschaft schuldig.

Ismail Fouda, Experte für verantwortungsvolles Anlegen bei KBC Asset Management

Persönliche Werte bestimmen die Anlagepräferenzen der Kunden. Einmal angesprochen, gibt es eine stärkere Neigung zu verantwortungsvollem Anlegen. In Belgien sind fast 50% des von der KBC verwalteten Vermögens verantwortungsvoll angelegt. „Wir sind an einem Wendepunkt angelangt, an dem verantwortungsvolles Anlegen oder ,Responsible Investing‘ (RI) immer stärker wird und wahrscheinlich noch dieses Jahr zum dominierenden Angebot wird. Als Vermögensverwalter muss man darauf vorbereitet sein“, sagt Ismail Fouda, Experte für verantwortungsvolles Anlegen bei KBC Asset Management. „Die KBC leistet seit Jahrzehnten Pionierarbeit im Bereich des verantwortungsvollen Anlegens. In der Zwischenzeit gehen wir noch einen Schritt weiter, indem wir RI mit unserem „RI-first“-Ansatz als unseren ersten Vorschlag präsentieren. Auf diese Weise erhält es den ihm gebührenden Platz, sowohl im angelegten Vermögen als auch in unserer digitalen und persönlichen Kommunikation.“

Die Kunden erleben das persönliche Gespräch und die Parametrisierung ihrer Präferenzen als entscheidend im Rahmen des verantwortungsvollen Anlegens. Die MIFID(1)-Fragebögen berücksichtigen dies und erfassen die ESG(2)-Präferenzen der Kunden. „Wir stellen fest, dass unsere Kunden nicht unbedingt spezifische Nachhaltigkeitsvorlieben haben. Vielmehr legen sie Wert auf verantwortungsvolles Anlegen im Allgemeinen. Die Mehrheit ist mit dem Ansatz der KBC bei der Zusammenstellung des RI-Modellportfolios einverstanden. Dann ist ein RI-Vorschlag sicherlich angebracht.“

„Dennoch möchten wir betonen, dass unsere Anlageprodukte nicht ausschließlich auf RI ausgerichtet sind, sondern dass RI eben im Vordergrund steht“, stellt Fouda klar. „RI ist unser erster Vorschlag, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht auch andere Kundenwünsche erfüllen können. Unser Kundenstamm ist vielfältig. Einige wollen noch ,grüner‘ anlegen. Andere bevorzugen traditionelle Anlagen. Das vielfältige Anlageangebot der KBC ermöglicht es uns, diesen unterschiedlichen Präferenzen gerecht zu werden.“ 

Getreu dem, was richtig und gut ist

Für uns ist ,RI-first‘ ein einzigartiger Ansatz, der unter keinen Umständen infrage gestellt werden darf. Dieser Ansatz basiert daher auf dem soliden Fundament der RI-Methodik, die wir in den letzten Jahren verbessert haben und die wir noch weiter verbessern werden. Gleichzeitig haben wir umfangreiche Fachkenntnisse über verantwortungsvolles Anlegen aufgebaut.

Ismail Fouda, Experte für verantwortungsvolles Anlegen bei KBC Asset Management

„Was gut ist, soll man nicht verändern. Aber wir sollten auch nicht der Illusion von Stabilität erliegen, indem wir uns nur auf unseren derzeitigen Prozess als Erfolgsindikator verlassen“, ist sich Fouda bewusst. „Während wir unsere RI-Methodik auf die nächste Stufe bringen, bleibt KBC Asset Management seinen drei Arten von Fonds verpflichtet, die verantwortungsvoll anlegen.“

  • Verantwortungsvolle Fonds (Artikel 8): Fonds, die in Unternehmen und Länder investieren, die Nachhaltigkeitsmerkmale fördern und Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels unternehmen.
  • ECO-Themenfonds (Artikel 9): Fonds, die in Unternehmen investieren, die eine Lösung für ein bestimmtes Nachhaltigkeitsproblem anbieten, zum Beispiel Wasserknappheit, Klimawandel oder alternative Energie.
  • Impact-Investing-Fonds (Artikel 9): Fonds, die in Unternehmen investieren, deren Produkte und/oder Dienstleistungen positive Auswirkungen auf die Gesellschaft oder die Umwelt haben.

Jeder dieser Fonds muss vier Grundprinzipien einhalten, die ebenfalls unverändert bleiben:

  • Vermeidung negativer Exposure durch ein angemessenes Negativscreening
  • Erreichen spezifischer ESG-Ziele
  • Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung
  • Verteidigung der Interessen unserer Anleger und Förderung nachhaltigen Verhaltens durch Stimmrechtsvertretung und Engagement

Eine überarbeitete RI-Methodik hilft, den Unterschied zu machen

Um mit den Marktentwicklungen im Bereich des verantwortungsvollen Anlegens Schritt zu halten und sicherzustellen, dass die angewandte Methodik solide bleibt, wird sie jährlich überprüft. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Elemente geändert werden. Und das ist nun geschehen.

Ismail Fouda, Experte für verantwortungsvolles Anlegen bei KBC Asset Management

Die wichtigste Änderung innerhalb der aktualisierten RI-Methodik bezieht sich auf die Verschärfung des Rahmens für die Kennzeichnung von Unternehmen als nachhaltig. Unternehmen werden nicht mehr generell nach ihrer Politik, ihren Produkten und Dienstleistungen beurteilt. Sie werden nur dann als nachhaltig bezeichnet, wenn mindestens 20% ihres Umsatzes mit nachhaltigen Aktivitäten verbunden werden können. Der Rahmen wird immer konkreter und strenger, was dazu führt, dass weniger Unternehmen als nachhaltig bezeichnet werden können. „Da wir die Messlatte für Unternehmen, die wir als nachhaltig betrachten, höher legen, werden unsere verantwortungsvollen Fonds (Artikel 8) schließlich niedrigere Mindestziele für nachhaltige Anlagen gemäß der Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (SFDR) haben. Dies darf nicht als Lockerung der Zielvorgaben verstanden werden. Im Gegenteil, unsere strenge Bewertung der Unternehmen stellt sicher, dass nur die Unternehmen, die wir wirklich als nachhaltig ansehen, dieses Label erhalten. Für ECO-Themenfonds und Impact- Investing-Fonds (beide Artikel-9-Fonds) bleiben die Ziele unverändert bei 95%“, fügt Fouda hinzu.

Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Ausschlusspolitik für Fonds, die verantwortungsvoll anlegen. Dort sorgt eine neue Biodiversitätspolitik dafür, dass Unternehmen mit schwerwiegenden Kontroversen über Landnutzung und Biodiversität von nun an ausgeschlossen werden. Dasselbe gilt für Unternehmen, deren Aktivitäten sich negativ auf die biologische Vielfalt auswirken und die keine ausreichenden Maßnahmen zur Verringerung ihrer Auswirkungen ergreifen.
„Der Schutz der biologischen Vielfalt ist unerlässlich auf dem Weg zur nachhaltigen Revolution, die wir bei der KBC anstreben. Der erste Schritt besteht darin, die biologische Vielfalt bei unseren Anlageentscheidungen zu berücksichtigen“, so Fouda.

Auch spezifische ESG-Ziele für verantwortungsvolle Fonds werden geprüft. Die Förderung der Integration von Nachhaltigkeit in die strategischen Entscheidungen von Unternehmen - durch die Bevorzugung von Unternehmen mit einem besseren ESG-Score - wird von „mindestens 10% besser als die Benchmark des Fonds“ auf „besser als die Benchmark des Fonds“ reduziert. Diese Anpassung gilt nicht für ECO-Themenfonds und Impact-Investing-Fonds. 

Auch das Ziel für die Treibhausgasintensität wurde erneut verbessert. Neben dem Ziel einer 50-prozentigen Verringerung bis 2030 (im Vergleich zum Ausgangswert des Fonds Ende 2019) wird ein zweites Ziel für die Treibhausgasintensität der Unternehmen hinzugefügt. So muss beispielsweise die Treibhausgasintensität eines verantwortungsvollen Fonds stets 15% unter der aktuellen Benchmark liegen. „Die Herausforderung der Dekarbonisierung ist ein komplexes, aber wesentliches Puzzlestück auf dem Weg zu einem nachhaltigen Wandel“, ergänzt Fouda.

„Schließlich haben wir Staatsanleihen von Ländern, die die Todesstrafe ausführen, aus unseren verantwortungsvollen Fonds ausgeschlossen“, so Fouda abschließend.

Eine spannende Wende

Verantwortungsvolles Anlegen ist eine Möglichkeit, Ihre finanziellen Ziele mit Ihren Anliegen in Bezug auf Umwelt, Gesellschaft und Corporate Governance zu verbinden. Die aktualisierte RI-Methodik steht perfekt in Einklang mit dieser Idee und ist gut geeignet, den nachhaltigen Wandel durch die Förderung ökologischer und sozialer Merkmale zu unterstützen.

Die Kombination des RI-first-Ansatzes mit der verschärften RI-Methodik kann dazu beitragen, langfristige Risiken und Chancen zu erkennen. Parallel dazu wird Anlegen mit persönlichen Werten in Einklang gebracht. Das ist eine spannende Wende, mit der wir versuchen können, für unsere Kunden, die Umwelt und die Gesellschaft den Unterschied zu machen.

Ismail Fouda, Experte für verantwortungsvolles Anlegen bei KBC Asset Management

(1) „Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente“ (MIFID) ist eine europäische Anlagerichtlinie
(2) Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Gute Unternehmensführung)

 

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Dieser Artikel ist rein informativ und sollte nicht als Anlageberatung betrachtet werden.