Kreislauforientiertes Bauen als Eckpfeiler Ihres Vermögens

Belgier werden mit einem Ziegelstein im Bauch geboren. Aber wie können wir nachhaltig bauen? Durch kreislauforientiertes Bauen mit Blick auf das Recycling von Materialien und Ausrüstungen im Bau. Kreislauforientiertes Bauen ist im Trend, und das kommt nicht von ungefähr. Man reagiert damit auf Megatrends wie die Urbanisierung und die Verknappung der natürlichen Ressourcen. So bauen Sie mit an einem nachhaltigeren Lebensumfeld. Es könnte auch ein interessanter Baustein für Anleger sein.

Eine kreislauforientierte Bauweise bietet Lösungen für mehrere Probleme. Sie kann die Bauindustrie von einer Branche mit enormen Umweltauswirkungen zu einer Branche werden lassen, die aktiv zu einer nachhaltigen Zukunft beiträgt.

Jonas Theyssens, Aktienanalyst bei KBC Asset Management

Transformation des Bausektors

In einer Kreislaufwirtschaft werden Gebäude und Baumaterialien so lange wie möglich genutzt, wiederverwendet, angepasst und wiederaufgebaut. Auf diese Weise vermeiden wir, dass zu viele Materialien als Abfall enden und wir immer mehr und neue Materialquellen erschließen müssen. Eine kreislauforientierte Bauweise bietet Lösungen für mehrere Probleme. Sie kann die Bauindustrie von einer Branche mit enormen Umweltauswirkungen zu einer Branche werden lassen, die aktiv zu einer nachhaltigen Zukunft beiträgt. 

Derzeit verursacht die Bauindustrie in Flandern etwa 15 Millionen Tonnen Abfall, das ist rund 35% aller unserer Abfälle. Auf Bau- und Abrissarbeiten entfallen zwischen 5 und 12% unserer nationalen CO2-Emissionen. Kreislauforientiertes Bauen kann diese Zahlen erheblich beeinflussen, mit positiven Auswirkungen auf Klima, Umwelt, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung. Durch den Einsatz von weniger oder wiederverwendeten Materialien und die Schließung von (lokalen) Rohstoff- und Materialketten werden die globalen Umweltauswirkungen verringert. 

So wird beispielsweise im Straßenbau bereits Steinschutt als Basismaterial für den Unterbau von Straßen verwendet. Wir nennen dies Downcycling; das Material wird einer Wiederverwendung zugeführt, die gegenüber der ursprünglichen Bestimmung geringerwertig ist. Das braucht aber nicht unbedingt so zu sein. So können beispielsweise keramische Baustoffe am Ende ihrer Nutzungsdauer hervorragend als Rohstoffe für neue keramische Produkte wiederverwendet werden.

Es ist noch nicht soweit

Durch die Schaffung einer Verbindung zwischen Abrissbaustellen und Herstellerfirmen kann Bauschutt in hoher Qualität recycelt werden. Doch das muss auch alles zueinander passen. Heute ist das noch nicht so, weil ein selektiver Abriss in der Vergangenheit keine gängige Praxis war. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. So können sich Abrissexperten und Bauunternehmer in Schulungen das nötige Produktwissen aneignen, um in Zukunft erkennen zu können, ob Baustoffe für ein hochwertiges Recycling bei den Herstellerfirmen geeignet sind.

Der Trend beginnt sich umzukehren, wenn auch mit dem Tempo eines wendenden Öltankers: unpraktisch, langsam und auf langfristige Investitionen ausgerichtet. Doch der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft im Bauwesen ist unaufhaltsam.

Jonas Theyssens, Aktienanalyst bei KBC Asset Management

Im Allgemeinen neigen die Menschen dazu, die Auswirkungen neuer Lösungen - zum Beispiel des kreislauforientierten Bauens - kurzfristig zu überschätzen und langfristig zu unterschätzen. Anleger, die sich nicht von kurzfristigem Denken leiten lassen, sondern vom längerfristigen Potenzial des kreislauforientierten Bauens überzeugt sind, eröffnen sich die Chance, in fünf bis zehn Jahren belohnt zu werden. 

Der Gegenwind für den Immobiliensektor lässt endlich nach, unterstützt durch die Zinssenkung der Zentralbanken, die wiederum das Vertrauen der Investoren stärken wird. Der Trend beginnt sich umzukehren, wenn auch mit dem Tempo eines wendenden Öltankers: unpraktisch, langsam und auf langfristige Investitionen ausgerichtet. Doch der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft im Bauwesen ist unaufhaltsam. Vom sparsameren Umgang mit Materialien über Downcycling und Recycling bis hin zum Upcycling. Mehrere Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran.

Von der Ambition zur Tat

Immer mehr Unternehmen lassen ihre Ambitionen, zu einer Kreislaufwirtschaft im Bauwesen beizutragen, Wirklichkeit werden. Sika beispielsweise, ein weltweit führendes Unternehmen der Bauchemie, treibt die Nachhaltigkeit mit der Herstellung der ersten Schutzbeschichtung für Beton auf der Basis von Biomasse, der Produktion von Hochleistungsmörteln mit einem um 30-40% geringeren CO2-Fußabdruck und der Entwicklung des bahnbrechenden Betonrecyclingverfahrens reCO2ver, das CO2 bindet und die Wiederverwertung von Altbeton ermöglicht, voran.

Trex, ein US-Hersteller von Komposit-Terrassenfliesen und Paneelen für den Außenbereich, hat ebenfalls eine Nachhaltigkeitsmission: Er will etwas gegen Entwaldung tun und zugleich Plastik- und Holzabfälle reduzieren. Die Produkte bestehen zu 95% aus recycelten Materialien wie Holzresten, die man von großen Industrieunternehmen kauft, und recyceltem Kunststoff, der unter anderem aus Einkaufstüten und Lebensmittelverpackungen stammt. Die Produkte sind sehr viel haltbarer als Holzterrassen und müssen nicht chemisch behandelt werden, was sie sehr viel umweltfreundlicher macht. Am Ende ihrer Nutzungsdauer können sie recycelt werden.

Für die Herstellung von Beton werden sehr viele Materialien wie Zement, Sand und Kies benötigt. Nach dem Abriss landen Betonabfälle oft immer noch auf der Mülldeponie. Heidelberg, der drittgrößte Zement- und Betonhersteller der Welt, versucht, dies durch sein ReConcrete-Verfahren zu ändern.  Man zermahlt herausgebrochenen Beton und trennt die verschiedenen Bestandteile. Die Reste von Sand, Kies und Zementbrei werden zu neuem Beton oder Klinker recycelt.

Saint Gobain, einer der weltweit größten Hersteller von Baustoffen aller Art, darunter Glas, Mörtel, Glaswolle, Gipskartonplatten und keramische Materialien, will nicht nur seine CO2-Emissionen und seinen Wasserverbrauch deutlich reduzieren. Das Unternehmen hat Nachhaltigkeit in sein Geschäftsmodell und seine Strategie integriert und setzt auch zunehmend auf Kreislaufbaustoffe. Bis 2030 will Saint Gobain seine Produktionsabfälle um 80% reduzieren und den Einsatz von Rohstoffen verringern, indem so viel wie möglich recycelte Materialien verwendet werden.

Wir schließen die Liste mit einem letzten Beispiel ab, mit Kingspan, vor allem als Hersteller von Dämmplatten bekannt. Kingspan widmet sich ebenfalls zunehmend dem Kreislaufcharakter seiner Produkte und verwendet zum Beispiel recycelte Materialien in seinen Dämmplatten. Mit den Quadcore-Paneelen brachte das Unternehmen ein Produkt an den Markt, das bereits zu 25% aus recyceltem Stahl besteht. Dieser Anteil soll erhöht werden, indem man nach biobasierten und erneuerbaren Materialien sucht, sodass in Zukunft ein Großteil der eingesetzten Rohstoffe aus Recycling stammt.
Man geht aber noch einen Schritt weiter. Am Ende ihrer Nutzungsdauer sollen die Produkte wiederverwendet werden, eventuell für andere Anwendungen. Erreicht wird dies, indem Dritte die Möglichkeit bekommen, ihre gebrauchten Dämmplatten an das Unternehmen zurückzuverkaufen, wenn ein Gebäude abgerissen oder renoviert wird. Ein spezialisiertes Team hilft bei der Demontage und Rückgewinnung der Platten, die dann an Kingspan zurückverkauft werden können.

Eckpfeiler Ihres Vermögens

Geld sollte man langfristig und mit Sachverstand anlegen. Das gilt besonders dann, wenn die Geldanlage nachhaltig und sozialverträglich sein soll, wie es beim Investieren in kreislauforientiertes Bauen ohne Zweifel auch ist. Am besten entscheiden Sie sich für einen professionellen, nachhaltigen und thematischen Investmentfonds.

Jonas Theyssens, Aktienanalyst bei KBC Asset Management

Bauen braucht Zeit. Dabei sollte man es gleich beim ersten Mal richtig machen. Schließlich will man sich in der Regel für einen längeren Zeitraum in einer Immobilie niederlassen. Die Auswahl der am besten geeigneten und nachhaltigsten Bauunternehmen, Materialien, Techniken und Ausrüstungen ist keine leichte Aufgabe. Eine schlüsselfertige Lösung kann Sie dabei entlasten. Wichtige Entscheidungen werden dann mit professionellem Sachverstand für Sie getroffen.

Beim Geldanlegen ist das nicht anders. Auch hierbei sollte man langfristig orientiert und mit Sachverstand handeln. Das gilt besonders dann, wenn die Geldanlage nachhaltig und sozialverträglich sein soll, wie es beim Investieren in kreislauforientiertes Bauen ohne Zweifel auch ist. Sie glauben nicht, dass Sie selbst über das entsprechende Wissen verfügen, um hier eine gute Anlageentscheidung zu treffen? Wollen Sie wirklich mithelfen, etwas zu verändern? Dann ist es am besten, einen professionellen, nachhaltigen und thematischen Investmentfonds zu wählen. Darauf kann man aufbauen. Natürlich kreislauforientiert.

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Dieser Artikel ist rein informatorisch und darf nicht als Anlageberatung betrachtet werden.