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Nachhaltige Wertschöpfung in Familienunternehmen ist ein Plus für Anleger

Aufgrund ihrer ausgeprägten Ausrichtung auf die Schaffung von Shareholder-Value auf lange Sicht bieten Familienunternehmen den Anlegern einen großen Mehrwert. Außerdem schneiden sie in der Regel bei der Nachhaltigkeit besser ab.

Es ist kein Zufall, dass das umsatzstärkste Unternehmen der Welt ein Familienbetrieb ist.

Alex Martens, Fondsmanager bei KBC Asset Management


 

Familienunternehmen werden noch zu oft unterschätzt. Sie bleiben regelmäßig unter dem Radar der Investoren, weil sie ausgesprochen langfristige Entscheidungen treffen. Das ist weniger sexy. Letztendlich wachsen sie aber stärker als Nicht-Familienunternehmen, wodurch mehr Gewinne erzielt werden können.“, sagt Alex Martens, Fondsmanager bei KBC Asset Management. Es ist kein Zufall, dass das umsatzstärkste Unternehmen der Welt ein Familienbetrieb ist: die US-Supermarktkette Walmart. Das Unternehmen steht seit 2014 an der Spitze der Liste der größten Unternehmen, noch vor Technologiegiganten wie Amazon und Apple. „Die Vorstellung, dass alle Familienunternehmen KMU sind,  ist also ein großer Irrtum.“, so Martens. 

Gesundes Gleichgewicht

Familienunternehmen erwirtschaften im Vergleich zu Nicht- amilienunternehmen jährlich etwa 3% mehr. Dafür gibt es laut Martens gute Gründe. „Sie konzentrieren sich auf die langfristige Schaffung von Shareholder- alue und schauen daher nicht nur auf das nächste Quartal.“ Familienunternehmen arbeiten in der Regel mit einem Fünf- bis Achtjahresplan, an den sie sich halten, auch wenn es mal ein paar Quartale lang weniger gut 
für eine kurzfristige Gewinnmaximierung entscheiden, gelingt es ihnen paradoxerweise, langfristig mehr Gewinn zu erzielen.“, sagt Martens.

Dank dieser langfristigen Vision gelingt es Familienunternehmen, im Durchschnitt etwa 2% mehr Umsatzwachstum zu erzielen als Nicht-Familienunternehmen. Gleichzeitig ist ihre Verschuldungsquote im Durchschnitt dreimal niedriger, so dass ihre Bilanz kerngesund ist. „Familienunternehmen sind in der Regel weniger abhängig von e ternem Kapital. Dies ist ein großer Vorteil. Sie sind krisenfest und verfügen oft noch über genügend finanzielle Mittel, um weiter zu investieren, wenn andere Unternehmen in Finanzierungsnot geraten.“

 

Indem sie sich nicht für eine kurzfristige Gewinnmaximierung entscheiden, gelingt es Familienunternehmen paradoxerweise, langfristig mehr Gewinn zu erzielen.

Alex Martens, Fondsmanager bei KBC Asset Management


 

Nachhaltige Rendite

Studien zeigen, dass Familienunternehmen bei der nachhaltigen Unternehmensführung besser abschneiden, vor allem in ökologischer und sozialer Hinsicht. „Nachhaltigkeit ist tief in die DNA der meisten Familienunternehmen eingewoben.“, so Martens. Ein Familienunternehmen schreibt seine Geschichte über Generationen hinweg, und jede Generation möchte das Unternehmen gesund und stark an die nächste weitergeben. „Darüber hinaus sind Familienunternehmen oft fest in der lokalen Gemeinschaft verwurzelt und haben einen ausgeprägten Sinn für soziale Verantwortung.“

Der Fokus auf Nachhaltigkeit wird von Generation zu Generation stärker. „Der Eintritt einer neuen, digital versierten Generation gibt einem Familienunternehmen oft einen zusätzlichen Schub.“ Die junge Generation ist sehr sensibel für Nachhaltigkeit und sucht nach Möglichkeiten, diese strukturell in das Unternehmen zu integrieren.“, sagt Martens. 

 

Familienunternehmen haben eine ausgeprägte unternehmerische Mentalität und sehen in der Innovation eine Antwort auf wichtige soziale und ökologische Fragen.

Alex Martens, Fondsmanager bei KBC Asset Management

Beschleunigung

Wenn sich Familienunternehmen für Nachhaltigkeit entscheiden, hat dies unmittelbare Auswirkungen. In unserem Land sind fast 45% der Arbeitskräfte in Familienunternehmen beschäftigt, die zusammen fast 60% des BIP erwirtschaften. „Familienunternehmen haben die nötige Schlagkraft, um beim nachhaltigen Wirtschaften einen Gang höher zu schalten.“ 

Darüber hinaus sind Familienunternehmen sehr innovativ, auch wenn dies nicht immer so wahrgenommen wird. „Familienunternehmen haben eine ausgeprägte unternehmerische Mentalität und sehen in der Innovation eine Antwort auf wichtige soziale und ökologische Fragen.“ Innovative Ideen sickern bei ihnen schneller durch und werden schneller in die Praxis umgesetzt. Zum einen, weil Familienunternehmen weniger hierarchisch strukturiert sind. Andererseits können sie aufgrund der Bedeutung, die sie dem Wohlergehen ihrer Mitarbeiter beimessen, diese länger an sich binden, so dass das angesammelte Wissen im Unternehmen bleibt. Obwohl Familienunternehmen in absoluten Zahlen weniger investieren, rentiert sich ihre Forschung und Entwicklung besser und bringen sie mehr neue Produkte oder Patente auf den Markt als Nicht-Familienunternehmen.“, so Martens.

 


 

Aktives Management ist unerlässlich

Das eine Familienunternehmen ist nicht das andere. Familienunternehmen bieten Chancen für Investoren, aber es gibt kein Patentrezept, das immer und für alle funktioniert. Ein aktiver Investitionsansatz ist unerlässlich, um diejenigen Familienunternehmen auszuwählen, die wirklich einen nachhaltigen Mehrwert auf lange Sicht schaffen können.“, so Martens abschließend.

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Dieser Artikel ist rein informatorisch und darf nicht als Anlageberatung betrachtet werden.