Alles, was Sie über PSD2 wissen müssen

Informationen über die neue europäische Richtlinie

Alles, was Sie über PSD2 wissen müssen

Informationen über die neue europäische Richtlinie

Vor mehr als zehn Jahren hat das Europäische Parlament mit der PSD1 die erste Zahlungsrichtlinie zur Schaffung eines einheitlicheren Zahlungsverkehrsmarktes innerhalb der Europäischen Union auf den Weg gebracht.​

Aber die Technik entwickelt sich weiter, ebenso wie das Verbraucherverhalten. ​Höchste Zeit also für eine Aktualisierung, fand man im Europäischen Parlament. Um Missverständnisse über diese neue europäische Zahlungsrichtlinie zu vermeiden, möchten wir Ihnen den Nachfolger von PSD1 näher vorstellen.

Was ist PSD2?

PSD2 steht für Payment Services Directive 2 (Zahlungsdiensterichtlinie 2). Sie verfolgt das gleiche Ziel wie die erste PSD: einen einheitlichen Rec​htsrahmen für einen einfacheren, sichereren und effizienteren Zahlungsverkehr in Europa zu schaffen. ​Doch was bedeutet das konkret?

1. Öffnung von Konten

Die bedeutendste Änderung besteht darin, dass die Banken verpflichtet werden, die Zahlungskonten (meist Girokonten) von Kunden, die online zugä​nglich sind, und die Informationen auf diesen Konten für andere anerkannte Drittparteien zu öffnen.Auf diese Weise können Unternehmen (nicht nur Banken) für Sie Zahlungen veranlassen, den Saldo Ihres Kontos überprüfen und Kontoinformationen abrufen.  

Beispiel: Schon heute kann ein Dritter wie Payconiq Sie bitten, sich mit Ihrem KBC-Konto verbinden zu lassen. Wenn Sie zustimmen, kann Payconiq auf Ihr Konto zugreifen, um seine Dienstleistungen zu erbringen.

Bricht Ihnen bereits der Angstschweiß aus? Es gibt keinen Grund dazu. Als Kunde entscheiden Sie, ob Sie Dritten Zugang zu Ihrem Konto gewähren wollen. Die KBC wird niemals Ihre Daten einfach so freigeben.

Sie können den gewährten Zugang auch jederzeit wieder sperren.

Die KBC sorgt dafür, dass Sie auch Ihre Girokonten und die Kontostände anderer Banken in KBC Mobile abrufen können. Erfahren Sie, wie einfach das geht.

2. Keine zusätzlichen Kosten mehr

PSD2 verbietet de​m Zahlungsempfänger (Händler, Online-Shop usw.), zusätzliche Kosten für Zahlungen mit bestimmten Zahlungsmitteln zu berechnen. Beispielsweise darf ein Online-Shop keinen kleinen Aufpreis mehr erheben, wenn Sie mit der Kreditkarte bezahlen möchten.

3. Sichere Umgebung

​Derzeit gibt es mehrere neue Möglichkeiten, Ihren elektronischen Zahlungsauftrag zu bestätigen. Denken Sie nur an Zahlungen über eine mobile App, die Sie per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung bestätigen. Es gab dazu jedoch noch keine europäischen Richtlinien. PSD2 führt neue, strenge Regeln ein, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Was ändert sich für Sie?

Abgesehen von den aufgeführten Vorteilen gibt es für Sie ​nur sehr wenig Veränderungen. Sie behalten die Kontrolle und entscheiden selbst, wer Zugriff auf Ihre Daten hat.
Wenn Sie Zugang zu Ihrem Konto gewähren, empfehlen wir Ihnen, immer sorgfältig zu prüfen, ob Sie dem Unternehmen ausreichend vertrauen. Achten Sie auch ​auf sogenannte Phishing-E-Mails. Kriminelle können PSD2 möglicherweise für betrügerische Zwecke missbrauchen.

Warum kommt PSD2 eigentlich?

PSD1 von 2007 enthielt bereits zahlreiche Maßnahmen, um einen einheitlicheren Markt für den Zahlungsverkehr innerhalb der Europäischen Union zu gewährleisten.​
Europa will den Zahlungsmarkt für neue Marktteilnehmer öffnen, ohne dabei die Sicherheit der Verbraucher aus den Augen zu verlieren.

Wie schnell gibt die KBC anderen Parteien Zugang zu Informationen?

Klicken Sie hier, um weitere Informationen über die Verfügbarkeit und Leistung der Informationen zu erhalten, die wir anderen Parteien zeigen (auf Englisch).
Wir tun dies für die folgenden Dienstleistungen

  • Abrufen des Kontostandes und der Informationen über Ihre Zahlungsvorgänge von dem/den von Ihnen angegebenen Zahlungskonto/en
  • Erteilen eines Zahlungsauftrags
  • Nachfrage, ob ein bestimmter Betrag auf Ihrem Konto verfügbar ist

Andere Fragen?

PSD2 richtet sich an praktisch alle, die Geld bezahlen müssen oder erhalten wollen: Verbraucher, Unternehmen, Banken und Zahlungsinstitute. PSD2 kümmert sich zum Beispiel um die Bezahlung in Shops und um Online-Einkäufe.

Eine dritte Partei muss kein Finanzinstitut sein, um Ihre Kontoinformationen abrufen zu können.

Ein Dritter kann mit Ihrer Erlaubnis​

  • Den Kontostand und Informationen über Ihre Zahlungsvorgänge von dem/den von Ihnen angegebenen Zahlungskonto/en abrufen​
  • Eine Zahlungsanweisung erteilen
  • Fragen, ob ein bestimmter Betrag auf Ihrem Konto verfügbar ist​

1. Zugriff auf Ihren Kontostand und/oder Erteilung eines Zahlungsauftrags

Wenn ein Dritter für ein oder mehrerer Ihrer Girokonten (Girokonten)​

  • Zugriff auf Ihren Kontostand wünscht
  • Zugriff zur Übersicht Ihres Zahlungsverkehrs wünscht
  • Einen Zahlungsauftrag erteilen will

Dann müssen Sie natürlich erst Ihre Zustimmung geben.​ Mit Ihrer ausdrücklichen Zustimmung kann dieser Dritte Zugang zu Ihrem Zahlungskonto beantragen, sofern es online zugänglich ist. Anschließend kann der Dritte die Kontoinformationen von der KBC anfordern oder einen Zahlungsauftrag erteilen.

Sie müssen diese Erlaubnis nicht geben. Es liegt ganz bei Ihnen, wem Sie den Zugang zu Ihrem Zahlungskonto ermöglichen. Sofern nicht anders vereinbart, ist die Zustimmung, die Sie dem Dritten erteilen, nur einmal gültig.​ Sie ist gültig, bis Sie sie widerrufen.

2. Frage​ nach der Verfügbarkeit eines bestimmten Betrages

Haben Sie zum Beispiel eine Karte oder ein elektronisches Portemonnaie bei einem Dritten? Oder bietet Ihnen eine dritte Partei ​einen Zahlungsdienst an. Und dieser Dritte fragt bei der KBC nach, ob ein bestimmter Betrag, der für eine Zahlung notwendig ist, auf Ihrem ​Zahlungskonto verfügbar ist. Dann kann die KBC di​es nur beantworten, wenn Sie vorher Ihre Zustimmung gegeben haben. Die Antwort von der KBC wird sich auf "ja" oder "nein" beschränken.

Bevor der Dritte Ihre Kontoinformationen bei der KBC abrufen kann, müssen Sie sich zunächst in der KBC App anmelden (z.B. mit Ihrer PIN oder Ihrem Kartenleser).

  • Für Ihren Kontostand reicht es aus, wenn Sie sich einmalig​ anmelden
  • Für Ihre Kontoinformationen müssen Sie sich alle 90 Tage neu anmelden.
  • Für jede Zahlungsanweisung müssen Sie sich anmelden und den Auftrag z.B. mit Ihrem Pincode oder Kartenleser unterschreiben.

​Es liegt in der Verantwortung des Dritten, andere Zahlungsmöglichkeiten anzubieten. Ein Dritter ist nicht verpflichtet, zusätzliche Zahlungsmöglichkeiten anzubieten.

Wenn ein Dritter Zugang zu Ihren Kontoinformationen erhält, wird die KBC jedes Mal dafür sorgen, dass dies auf sichere ​und zuverlässige Weise geschieht.

  • Jeder Dritte muss sich bei der Bank mit einem bestimmten Zertifikat ausweisen.
  • Wir prüfen immer, ob der Dritte über die erforderliche Anerkennung/Berechtigung verfügt.
  • Wir stellen sicher, dass die Kommunikation zwischen der KBC und dem Dritten auf sichere Weise erfolgt. Das Anmelden und Unterzeichnen erfolgt in den digitalen KBC-Kanälen, die sicher und zuverlässig sind.
  • In KBC Mobile, KBC Touch oder KBC Business Dashboard finden Sie eine Übersicht über die Dritten, denen Sie Zugang zu Ihren Girokonten gegeben haben.
  • Sie können Ihre Einwilligung jederzeit gegenüber dem Dritten widerrufen. Wenn dies fehlschlägt oder der Dritte sich nicht daran hält, dann bietet die KBC Ihnen die Möglichkeit, in Ihrer KBC-App den gewährten Zugriff zu stoppen. Die KBC wird dann den Dritten darüber informieren.

Grundsätzlich darf der Dritte Ihre Kontoinformationen nicht für andere Zwecke verwenden.​ Der Dreitte muss unter Beachtung Ihrer Privatsphäre um Erlaubnis bitten.​
Prüfen Sie immer, was der Dritte mit Ihren Daten machen wird und wozu Sie genau Ihre Zustimmung geben.


Als Bevollmächtigter ist es Ihnen in der Tat mit Ihrer gegenwärtigen Vollmacht nicht erlaubt, Kontoinformationen mit Dritten zu teilen. Dazu müssen Sie zunächst die Genehmigung des Vollmachtgebers einholen. Kontaktieren Sie Ihre Filiale für weitere Informationen.​