Liebesbetrug: Von der Internet-Liebe betrogen

Beim Liebesbetrug, auch als Dating-Betrug bekannt, lassen sich die Opfer betrügen, weil sie sich in den Betrüger verliebt haben oder Ihnen (falsche) Hoffnung auf eine Liebesbeziehung gemacht wurde. Der Betrüger nutzt dann die Verletzlichkeit der Opfer aus, indem er sie zu einer Geldüberweisung veranlasst. Die Opfer werden sowohl in finanzieller als auch in psychischer geschädigt.

Wie gehen die Betrüger vor?

Die Betrüger gehen gut vorbereitet an die Sache heran. Es lassen sich drei Schritte unterscheiden:


1) Sich kennenlernen

Der Betrüger nähert sich dem Opfer oft über soziale Medien wie Facebook oder Instagram, nutzt aber manchmal auch Dating-Seiten und -Apps wie Tinder oder E-Mail- und Chat-Plattformen.

Mit einem gefälschten Profil oder einer gestohlenen Identität versucht er, das Vertrauen des Opfers zu gewinnen.

Beim Kennenlernen sammelt der Täter Informationen, die ihm in einer späteren Phase des Betrugs nützlich sein können. Er prüft die Befindlichkeit des Opfers (Ist die Person einsam und auf der Suche nach einer Beziehung?), und wo es vielleicht etwas zu holen gibt (Welche Arbeit hat das Opfer, wie wohnt es?).


2) Vereinnahmen

Der Betrüger gewinnt dann das Vertrauen des Opfers und bespielt dessen Gefühle, um es allmählich in eine emotionale Abhängigkeit zu bringen.

Zum Beispiel kann ein Täter in dieser Phase sensible Informationen über sich „preisgeben“. Indem er sich so verletzlich zeigt, bringt er das Opfer dazu, noch mehr Informationen preiszugeben, wie Einkommen, Adresse und Ersparnisse. Es kann sein, dass um einen kleinen Geldbetrag gebeten wird, der dann schnell zurückgezahlt wird, um zu zeigen, wie „vertrauenswürdig“ die Person ist.

Dieses Umgarnen kann mehrere Wochen bis Monate dauern.


3) Das Schicksal

Ist das Vertrauen erst einmal gewonnen und haben sich Gefühle entwickelt, nutzt der Betrüger dies bald aus, um Geld zu verlangen. Oft gibt es eine „Krisensituation“, für die schnell Geld aufgebracht werden muss, z. B. Behandlungskosten für ein krankes Familienmitglied. Oder angeblich funktioniert die Zahlungsplattform nicht, wenn der Liebling ein Flugticket kaufen will, um das Opfer „endlich“ zu besuchen.

Wer sich weigert zu zahlen, kann mit peinlichen Details oder kompromittierendem Material erpresst oder dazu überredet werden, eine „kleinere Summe“ zu zahlen.

Wenn nach dem Schicksalsschlag das Geld beim Betrüger eingeht, ist dessen Betrug gelungen. Der Betrüger kann versuchen, weitere Beträge von seinem Opfer zu erpressen. Kurze Zeit später verschwindet er aber plötzlich von der Bildfläche. Die gefälschten Accounts werden gelöscht, und mit ihnen alle Spuren.

Wie kann man Liebesbetrug verhindern?

  • Seien Sie vorsichtig bei der Verbreitung persönlicher Daten in sozialen Netzwerken und auf Dating-Seiten.
  • Seien Sie immer auf der Hut, wenn Sie jemanden online kennenlernen. Lassen Sie sich Zeit und stellen Sie Fragen.
  • Achten Sie auf Rechtschreib- und Grammatikfehler, widersprüchliche Geschichten und Ausreden, zum Beispiel dass die Kamera nicht funktioniert.
  • Prüfen Sie das Foto und das Profil, um zu sehen, ob das verwendete Material auch anderswo vorkommt.
    Tipp: Oft werden gestohlene Fotos wiederverwendet. Fotos können über Google Images gesucht werden: Klicken Sie auf das Fotokamera-Symbol in der Suchleiste. Das Foto der Online-Person kann dann hochgeladen werden.
  • Senden Sie niemals kompromittierendes Material, wie Nacktfotos.
  • Vorsicht bei Bitten um finanzielle Hilfe. Senden Sie niemals Geld, Kreditkartendaten oder Angaben über Ihre Bank.

Was ist, wenn Sie ein Opfer geworden sind?

Beenden Sie jeden Kontakt mit dem Betrüger und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Wenn Sie Geld überwiesen haben, rufen Sie sofort Secure4u unter  016 432 000. Dieser Dienst ist rund um
die Uhr verfügbar.