Seit dem Veranlagungsjahr 2015 habenviele kleine Unternehmen von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Liquidationsreserven zu bilden. Eine Liquidationsreserve ermöglicht es Ihnen, überschüssige Liquidität zu einem günstigen Steuersatz aus Ihrem Unternehmen zu entnehmen.
Wie funktioniert das?
Wenn Ihr Unternehmen Dividenden an seine Anteilseigner - natürliche Personen - ausschüttet, gilt im Prinzip eine Quellensteuer von 30%. Durch die Bildung einer Liquidationsreserve können „kleine“ Unternehmen* Dividenden zu einem steuerlich günstigeren Satz ausschütten.
Ein kleines Unternehmen kann jedes Jahreine Liquidationsreserve aus den Nachsteuergewinnen des jeweiligen Geschäftsjahres bilden. Auf den Betrag der gebildeten Rücklage wird eine gesonderte Körperschaftssteuer von 10% fällig.
Zum Beispiel
Der Gewinn nach Steuern beläuft sich auf 110 Euro.
Die maximal zu bildende Liquidationsreserve beträgt 110/1,1 = 100.
Die fällige Steuer beträgt 10 Euro.
Nach einer Wartezeit von 5 Jahren kann die gebildete Liquidationsreserve unter Abzug einer Quellensteuer von 5% an die Anteilseigner ausgeschüttet werden.
Zum Beispiel
Die Liquidationsrücklage von 100 Euro wird nach 5 Jahren ausgezahlt.
Der Aktionär erhält dann eine Nettodividende von 95 Euro.
Die Gesamtsteuerbelastung bei der Ausschüttung beträgt in diesem Fall nur 13,64% [(10+5)/110], statt 30% bei einer normalen Dividendenausschüttung.
Wenn die Liquidationsreserve bei der Liquidation der Gesellschaft ausgeschüttet wird, muss im Prinzip keine zusätzliche Quellensteuer gezahlt werden. Die Gesamtsteuerbelastung beträgt in diesem Fall 9,09% [(10+0)/110].
* Im Sinne von Artikel 1:24, §§ 1-6 WVV
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- Wie hoch ist der Betrag, den Sie auf diese Weise reservieren dürfen?
- Ist es für alle Unternehmen interessant, eine Liquidationsreserve zu bilden?
- Was sind die Vor- und Nachteile einer Dividendenzahlung über eine Liquidationsreserve versus VVPRbis?
- Ist es möglich, eine Liquidationsreserve für frühere Geschäftsjahre zu bilden?
- Können Sie den Betrag der Liquidationsreserve z. B. für eine Investition während der 5-jährigen Wartezeit verwenden?
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