Wie können Sie Ihr Betriebskapital besser vorausplanen?
Mit einer guten Betriebskapitalverwaltung verfügen Sie jederzeit über genügend Betriebskapital, um Ihre kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Im Idealfall haben Sie selbst ein finanzielles Polster, um die Zeit zwischen Ausgaben und Einnahmen reibungslos zu überbrücken. Aber wie viel Betriebskapital ist „genug“? Und was, wenn Sie zu wenig Betriebskapital haben?
Berechnen Sie Ihr Betriebskapital
Um festzustellen, ob Ihr Unternehmen in der Lage ist, allen kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, können Sie mit der folgenden Formel Ihr Nettobetriebskapital berechnen:
Die Differenz ist der Betrag, der Ihnen für den „Betrieb“ Ihres Unternehmens bleibt.
Aktiva | Passiva | ||
Anlagevermögen | 1500 | Eigenkapital | 3000 |
Vorräte + Aufträge in Bearbeitung | 100 | Langfristige Verbindlichkeiten (> 1 Jahr) | 2100 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ausstehende Kundenrechnungen) | 250 | Lieferanten | 700 |
Liquide Mittel (Bankguthaben) | 200 | Kurzfristige Verbindlichkeiten (< 1 Jahr) | 800 |
Aktiva insgesamt | 2050 | Passiva insgesamt | 6600 |
Umlaufvermögen insgesamt (Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen + liquide Mittel) |
550 | Kurzfristige Verbindlichkeiten insgesamt (Lieferanten + kurzfristige Verbindlichkeiten) |
1500 |
Nettobetriebskapital = 550 - 1.500 = -950
In diesem Beispiel besteht ein Betriebskapitalbedarf von 950 Euro. Der Unternehmer kann seinen kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, wenn er die Bargeldlücke nicht schließen kann.
Aktiva | Passiva | ||
Anlagevermögen | 2500 | Eigenkapital | 1000 |
Vorräte + Aufträge in Bearbeitung | 100 | Langfristige Verbindlichkeiten (> 1 Jahr) | 1100 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ausstehende Kundenrechnungen) | 350 | Lieferanten | 100 |
Liquide Mittel (Bankguthaben) | 500 | Kurzfristige Verbindlichkeiten (< 1 Jahr) | 400 |
Aktiva insgesamt | 3450 | Passiva insgesamt | 3100 |
Umlaufvermögen insgesamt (Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen + liquide Mittel) |
950 | Kurzfristige Verbindlichkeiten insgesamt (Lieferanten + kurzfristige Verbindlichkeiten) |
500 |
Nettobetriebskapital = 950 - 500 = 450
In diesem Beispiel sind ausreichend Barmittel vorhanden, um kurzfristige finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen. Der Unternehmer hat einen geringen Bedarf an Betriebskapital.
Finanzieren Sie Ihr Betriebskapital
Haben Sie einen hohen oder schwankenden Bedarf an Betriebskapital, oder müssen Sie manchmal Ausgaben tätigen, bevor Sie über ausreichende Einnahmen verfügen? Um den laufenden Betrieb Ihres Unternehmens zu sichern, können Sie Ihr Betriebskapital mit einem Geschäftskredit finanzieren. Eine Betriebskapitalfinanzierung ist nützlich, wenn Sie:
- Ihre Rechnungen und laufenden Ausgaben, wie die Gehälter Ihrer Mitarbeiter und Rechnungen Ihrer Lieferanten, problemlos bezahlen können wollen
- regelmäßig unvorhergesehene Ausgaben haben
- in naher Zukunft größere Ausgaben erwarten
Zwei Möglichkeiten zur Finanzierung Ihres Betriebskapitals
Je nach Ihrer Finanzplanung und Ihrem Betriebskapitalbedarf gibt es zwei Möglichkeiten, Ihr Betriebskapital zu finanzieren:
Kassenkredit
Mit einem Kassenkredit können Sie Ihr Geschäftskonto überziehen. Diese Formel ist nützlich, wenn Sie:
- unerwartete Liquiditätsengpässe schnell ausgleichen wollen.
- Ihr Konto flexibel überziehen können wollen.
- eine Betriebskapitalfinanzierung ab 6000 Euro suchen.
Straight Loan oder Festzinskredit
Kennen Sie die genaue Höhe und Laufzeit Ihres Betriebskapitalbedarfs? Dann ist ein Festzinskredit, auch als Straight Loan bezeichnet, geeignet:
- Sie nehmen einen oder mehrere Festbeträge für einen bestimmten Zeitraum auf.
- Betriebskapitalbedarf ab 25.000 Euro.
- Kombinierbar mit einem Kassenkredit.
Wie viel kostet eine Betriebskapitalfinanzierung?
Kassenkredit, Festzinskredit oder eine Kombination aus beidem? Vergleichen Sie unsere Betriebskredite zur Finanzierung Ihres Betriebskapitals.
Bei einem Kassenkredit zahlen Sie nur Zinsen für den Betrag, um den Sie das Konto pro Tag überziehen. Die Zinsen beruhen auf dem Basiszinssatz für Betriebskredite (seit 1. Januar: 10,25% pro Jahr), zuzüglich 2,00%. Der Basiszinssatz wird alle sechs Monate revidiert.
Beispiel: Sie überziehen das Konto um 1500 Euro für 20 Tage. Das kostet Sie rund 10,21 Euro ((1500 Euro x 12,25% Zinsen x 20 Tage) / 360 = 10,21 Euro für 20 Tage).
Bei einem Straight Loan zahlen Sie einen festen Zinssatz je Festzinskredit. Der Zinssatz wird zum Zeitpunkt der Aufnahme des Festzinskredits aufgrund des Euribor-Zinssatzes und einer vereinbarten Marge festgelegt. Angenommen, der Euribor-Zinssatz beträgt 0,50% und die Marge 3,30%, dann zahlen Sie 158,33 Euro an Zinsen für einen Festzinskredit von 50.000 Euro mit einer Laufzeit von 30 Tagen.
Darüber hinaus entrichten Sie eine einmalige Verwaltungsgebühr in Abhängigkeit von Ihrem Kreditbetrag, eine vierteljährliche Verwaltungsgebühr von 23,17 Euro, eine vierteljährliche Kreditlinienprovision von 0,25% der durchschnittlichen Kreditlinie und eine Gebühr (Ziehungsrecht) von 50 Euro für jede Aufnahme eines Festzinskredits.
Geschäftskredit versus Eigenmittel
Aufgrund der Zinssätze entscheiden sich einige Unternehmer dafür, ihre Eigenmittel als Betriebskapital zu verwenden. Laut Bernard Huyghebaert, Experte für Betriebskapital bei der KBC, ist die Rendite, die Sie mit Ihrem Eigenkapital erzielen wollen, idealerweise höher als die Zinsen. Mit einer Betriebskapitalfinanzierung können Sie Ihre Eigenmittel für strategische Investitionen, die weitaus höhere Erträge abwerfen, freihalten. Denken Sie an die Optimierung Ihres Produktionsprozesses, an Akquisitionen, Investitionen und Ähnliches.
Ein Kredit für Ihr Betriebskapital kann eine höhere Rendite bringen als der Einsatz eigener Mittel.
Bernard Hughebaert, Business Development Manager Business Banking
Berechnen Sie Ihren Tarif für eine Betriebskapitalfinanzierung
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