Wie die richtige Denkweise Innovationen beflügelt
Es ist kaum möglich vorherzusagen, wie die Welt in 100 Jahren aussehen wird. Dennoch lassen sich Megatrends erkennen, die unsere Gesellschaft radikal und strukturell verändern. Hier liegen interessante Anlagemöglichkeiten, sagen Jürgen Verschaeve, Chief Investment Officer bei KBC Asset Management, und Karin Van Hoecke, Direktorin Transformation und Daten bei der KBC-Gruppe.
In der Welt der Geldanlagen gibt es direkte und indirekte Renditechancen. „Die unmittelbare Chance liegt natürlich darin, in die Trends des Augenblicks zu investieren“, erklärt Jürgen Verschaeve. „Die indirekte Chance ist für uns als Assetmanager wichtig. Wir nutzen Trends, um die Portfolios unserer Kunden zu verbessern. Wir versuchen, diese beiden Aspekte in Einklang zu bringen.“
Der Kunde im Mittelpunkt
Ein Trend und ein Hype sind nicht das gleiche. „Ein Trend ist eine längerfristige Vision, die man aufgreifen muss. Smart City zum Beispiel ist ein Modewort. Wie können wir unsere Städte neu erfinden? Dafür braucht man Technologie, und man kann schauen, welche Unternehmen diese Technologie heute anbieten. Wir sind auch auf der Suche nach Technologien, insbesondere künstlicher Intelligenz, die uns bei unserer Aufgabe als Vermögensverwalter helfen können. Wie können wir riesige Datenmengen noch besser verfolgen, ich denke da an unsere mehr als 10 000 Anleihen und 5 000 Aktien, die wir verfolgen.“, sagt Verschaeve.
Karin Van Hoecke stimmt zu, dass es wichtig ist, Trends zu aufzugreifen. „Wir experimentieren jeden Tag, lernen und passen uns an. Dabei stellen wir immer wieder den Kunden in den Mittelpunkt. Ist er bereit für den nächsten Schritt? Wie können wir ihn begleiten? Um erfolgreich zu sein, muss man fortwährend innovativ sein. Das liegt in unserer DNA.“
„Nehmen wir die Energiekrise. Wir sind nicht nur für unsere Kunden da, um Bankgeschäfte zu erledigen und Versicherungen abzuschließen, sondern auch, um sie in ihrem täglichen Leben zu unterstützen. Wir arbeiten zum Beispiel mit Mijn Energie zusammen und veranlassen unsere Kunden, ihren Energievertrag zu prüfen, um zu sehen, wo sie sparen können. Dieses Jahr warten wir auch mit Erkenntnissen zum Thema Energie im Haushalt auf. Wozu verwenden Sie besonders viel Energie? Lässt sich hier etwas machen? Und das kann man auch auf unsere Unternehmer anwenden.“
Entlasten nennt Verschaeve das, wenn er auf den Aspekt Anlegen eingeht. Der Kunde muss nicht mehr in die Bankfiliale kommen, um eine angemessene tägliche Beratung zu erhalten, er bekommt diese Informationen auf dem Smartphone. In Zukunft wird er auch einfach Kate, unsere digitale Assistentin, fragen können. Wir bauen unser Ökosystem so auf, dass man alle wichtigen Sachen digital erledigen kann in dem Augenblick, wo es einem passt. Außerdem hat man sein Handy immer dabei, so dass man schnell handeln kann, wenn etwas passiert.“
Wir bauen unser Ökosystem so auf, dass man alle wichtigen Sachen digital erledigen kann in dem Augenblick, wo es einem passt.
Jürgen Verschaeve, Chief investment officer KBC Asset Management
Die Kraft der Maschinen
Ein digitaler Assistent wie Kate arbeitet mit künstlicher Intelligenz, und das ist einer der Trends, die Verschaeve feststellt. „Die Komplexität der Welt, in der wir arbeiten, nimmt zu.“, so Verschaeve. „Das hat zur Folge, dass man immer mehr Informationen zu verarbeiten hat. Man spürt ganz klar, dass diese Aufgaben mit begrenzten personellen Ressourcen nicht mehr zu bewältigen sind. Mit Hilfe der Technologie kann man Informationen kombinieren und die Maschine nach kausalen Zusammenhängen suchen lassen, die bessere Vorhersagen ermöglichen. Außerdem kann man auch viel besser objektivieren als früher. Darin liegt die Stärke des Machine Learning.“
Wenn man die Technologie nutzen kann, um ein Problem des Kunden zu lösen, dann passiert etwas Magisches: Man kann einen kundenzentrierten Prozess entwickeln.
Karin Van Hoecke, Direktorin Transformation und Daten KBC Gruppe
„Bei all diesen Trends muss man sehen, welche für uns relevant sind“, so Van Hoecke. „Was kann es uns und dem Kunden bringen? Wenn man die Technologie nutzen kann, um ein Problem des Kunden zu lösen, dann passiert etwas Magisches: Man kann einen kundenzentrierten Prozess entwickeln. Natürlich erst nach ausreichenden Tests, und selbst dann muss man ständig an der Feinabstimmung arbeiten. Sich kontinuierlich verbessern, damit ist man nie fertig. Es ist wie bei einem Computerspiel. Wenn man ein Level gewinnt, gibt es ein weiteres mit neuen Monstern oder Herausforderungen.“
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Dieser Webinar ist rein informatorisch und darf nicht als Anlageberatung betrachtet werden.